Der Equal Pay Day fällt dieses Jahr auf den 1. November. Ab jetzt arbeiten Frauen im Durchschnitt im Vergleich zu ihren männlichen Kolleg*innen gratis. Das sind 61 Tage – oder wie ein zusätzliches 15. und 16. Gehalt für Männer. Ein Armutszeugnis fehlgeleiteter Frauenpolitik.
Zahlen zur strukturellen Diskriminierung
Männer verdienen im Durchschnitt etwa 60.000 € brutto pro Jahr, Frauen hingegen nur rund 45.000 €. Eine Lücke von 16,6 %. Das sind 9.820 €, die Frauen entgehen. Unbezahlte Care-Arbeit ist in dieser Zahl noch gar nicht berücksichtigt.

Was es braucht
Wir brauchen dringend Lohngerechtigkeit. „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.“ Die Einführung von Lohntransparenz ist notwendig, um besonders große Lohnunterschiede in bestimmten Branchen sichtbar zu machen. Beispielsweise arbeiten im Pflege- bzw. Betreuungsbereich oftmals Frauen, hier braucht es politischen Willen um die nötigen Geldmittel aufzustellen. Nur so können wir die Ungerechtigkeit bekämpfen.
Solange Löhne und Gehälter weitgehend intransparent bleiben, fehlt Frauen die Grundlage, um unfaire Bezahlung überhaupt zu erkennen und dagegen vorzugehen. Transparente Gehaltsstrukturen würden Frauen und Männer gleichermaßen dabei unterstützen, unfaire Lohnlücken sichtbar zu machen und endlich zu schließen.
Marion Polaschek, Vorsitzende der UG
Regionale Unterschiede
Es gibt auch starke Unterschiede in den verschiedenen Bundesländern. Wien schneidet dieses Jahr am „besten“ ab: Hier arbeiten Frauen im Schnitt ab dem 22. November gratis. Auch in Wien wird es also noch viele Maßnahmen brauchen. Wir setzen uns weiterhin für Lohngerechtigkeit ein.